alea iacta suntverfasst am 22.November 2022

Sharm el Sheik
An dieses Sprichwort habe ich mich erinnert als ich das Ergebnis der 27. Weltklimakonferenz von Sharm el Sheik hörte.

Dieses römische Sprichwort hat Cäsar einst zu seinen Soldaten gesagt und damit eine unumkehrbare Entscheidung getroffen, nämlich einen Krieg zu beginnen.

Eine unumkehrbare Entscheidung ist nämlich der Minimalkonsens der COP27, die verlorenen Jahre sind nicht mehr aufzuholen.

Es kreißte der Berg und gebar eine Maus.

Seiner Frustration hat der UN-Generalsekretär Antònio Guterres in seiner Abschlussrede deutlich Ausdruck gegeben.
Er zog einen Vergleich zum Berg Sinai, wo Gott dem Anführer der Juden den Weg ins gelobte Land zeigte.
Guterres sagte, wir befinden uns nicht weit vom Berg Sinai, einem Ort, der für viele Glaubensrichtungen und für die Geschichte des Judentums von zentraler Bedeutung ist.
Der Vergleich passt.

Das Klimachaos ist eine Krise biblischen Ausmaßes.
Die Zeichen sind überall. Anstelle eines brennenden Busches stehen wir vor einem brennenden Planeten.
Aber es muss uns klar sein. Unser Planet befindet sich immer noch in der Notaufnahme.
Wir müssen die Emissionen jetzt drastisch reduzieren, und das ist ein Thema, das die COP27 nicht angesprochen hat.
Lediglich über einen Fonds, der die ärmeren und hauptsächlich betroffenen Länder entschädigen soll, konnte prinzipiell Einigung erzielt werden.
Aber ein Entschädigungs-Fonds ist keine Antwort, wenn die Klimakrise einen kleinen Inselstaat von der Landkarte spült oder ein ganzes afrikanisches Land in eine Wüse verwandelt.

Die Welt braucht noch einen großen Sprung in Sachen Klimaambitionen.

Die rote Linie, die wir nicht überschreiten dürfen, ist die Linie, die unseren Planeten über die 1,5-Grad-Temperaturgrenze führt.
Um Hoffnung zu haben, bei 1,5 Grad Erderwärmung zu bleiben, müssen wir massiv in erneuerbare Energien investieren und unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beenden.

Und genau dies werden wir nicht schaffen - die Zeit ist bereits zu kurz.

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